Aufdrehen am Hochblauen

Endlich oben!

Der Hochblauen ist ein sehr vielseitiger Flugberg. Allein drei Start- und noch zahlreichere Windrichtungen beeinflussen jedes Mal die alles entscheidende Frage:  – Und wie komme ich heute nach oben? –

Die folgenden Beschreibungen der zuverlässigsten Thermikquellen sollen dir dabei helfen die Frage für dich in Zukunft vielleicht etwas einfacher beantworten zu können. Natürlich können sie nie für alle Wind- und Wettersituation gültig sein. Auch die Tages- und Jahreszeit hat einen großen Einfluß.

Eine sehr spielerische Herangehensweise stellt auch das Programm Thermal Map dar. Auf der Grundlage von tausenden eingereichten Flügen im DHV-XC und X-Contest zeigt es erreichbare Thermikquellen zu jeder Tages- und Jahreszeit von einem ausgewählten Ort und einer bestimmten Höhe aus. Auf dem sehr empfehlenswerten Blog Lu-Glidz findest du eine ausführliche Beschreibung dazu.

Aufdrehen Südwestseite

A – Nachdem du die Straße passiert hast hältst du dich links und versuchst auf den Grat zu gelangen. An guten Tagen merkst du bereits im Anflug, dass es trägt oder dich sogar anhebt. Bleibt dies aus ist es oft ein Hinweis, dass A nicht aktiv ist. An eher stabilen Thermiktagen ist A noch deine beste Option aufzudrehen und du solltest es hier probieren solange du noch genügend Höhe hast um sicher in Richtung Landeplatz zu gelangen. Im Bereich zwischen A und B besteht keine Landemöglichkeit! Daher ist A auch eher etwas für erfahrene Piloten die ihre Höhe ständig im Blick haben.

B – Der Hausbart des Hochblauen bei Südwest- und Westlagen: Je nach Wetterlagen steht der Bart eher weit oben nahe am Hang oder auch Mal weiter draußen im Westen, wo der Grat nach Sehringen abfällt. Solltest du den Bart einmal verlieren ist es wichtig in beide Richtungen danach zu suchen. Je stärker die Thermik, umso weniger wird sie durch den Wind versetzt! Bist du einmal früh gestartet und die Thermik ist noch zu schwach kann man sich hier oft trotzdem sehr lange halten um abzuwarten.

C – Gerade bei südlichen Windrichtungen kommt es vor, dass B nicht zuverlässig funktioniert. Dann solltest du es frühzeitig mit genügend Höhe hier probieren. Dieser Bereich wird von einigen Piloten auch Kahlschlag genannt. Bist du erfolgreich kannst du dich langsam zum Startplatz zurückarbeiten, ansonsten folgst du dem abfallenden Grat in Richtung D.

D – Dieser Ort ist deine letzte Chance vor dem Landeplatz und kann sowohl vormittags als auch abends gute Thermik liefern. Vormittags zieht die Thermik aus dem sonnenbeschienen Hangfuß im Süden herauf, abends kommt sie vom Waldrand im Westen. Kannst du Höhe gewinnen tastest du dich immer weiter den Grat hoch in Richtung C.

Aufdrehen Nordseite

A – Vom Start geht es geradeaus nach Norden ans sogenannte Köpfle. Bei Nordostwind steht die Thermik gerne auf der Nordostseite, bei Nordwest entsprechend eher auf der Nordwestseite. An manchen Tagen reißt die Thermik weiter nördlich im Bereich der Straße ab. Die Thermiken versetzen dich beim Aufdrehen meist über das Köpfle. Um auch bei stärkerem Wind hoch aufdrehen zu können ist es ratsam beim Nachlassen der Thermikstärke sofort gegen den Wind zurückzufliegen, um die nächste stärkere Ablösung nicht zu verpassen. Spätestens wenn du auf die Höhe der Straße absinkst ist es Zeit dich Richtung Landeplatz aufzumachen, bei viel Wind oder Wind aus westlichen Richtungen schon deutlich vorher.

B – Dies ist meist die zuverlässigste Thermikquelle auf der Nordseite. Wenn du am Start unsicher bist ob A funktioniert oder noch wenig Erfahrung hast, solltest du es besser hier probieren. Die Thermik steht meist am oberen Ende des Grates der nach Norden abfällt. Sowohl A als auch B können aufgrund ihrer Ostflanken schon recht früh Thermik liefern. Achte beim Start darauf, ob sich über den Stellen Wolken bilden oder ob die Bereiche gerade im Schatten liegen.

C – Hier ist meist deine letzte Chance auf einen Aufwind, sollte es zuvor nicht funktioniert haben. Die Thermik reißt über der Stelle ab, an der mehrere Grate aus Nord bis West zusammenlaufen. Sollte hier nichts abgehen kannst du noch versuchen den Nordwestgrat Richtung Badenweiler ein Stück weit abzusuchen. Bei Nordostwind ist es auch ratsam auf dem Weg zum Landeplatz erst noch ein Stück nach Westen zu fliegen, um nicht in den Leebereich des Berges zu geraten.

Aufdrehen Ostseite am Vormittag

A – Der Bart geht im Bereich des Sattels auf dem abfallenden Grat links vom Startplatz ab. Bisher hab ich ihn nur angeflogen, wenn auch eine Wolke darüber zu sehen war.

B – Vom Startplatz fliegst du nach rechts über den nach Osten abfallenden Grat hinweg in einen kleinen Kessel. Hier zieht die Thermik oft hangnah über den Grat nach Süden.

Für einen frühen Start auf Ost ist es empfehlenswert schon sehr früh auf dem Berg zu sein, um die Wind- und Thermikentwicklung genau zu beobachten. Bei Nullwind kann es bei einsetzender Thermik auf der Ostseite passieren, dass diese für Rückenwind am Oststart sorgt. Dann ist ein manchmal ein Start auf Nord eine Option. Dazu fliegt man direkt nach dem Start nach rechts auf die Ostseite. Achtung: Dies ist ausschließlich etwas für sehr erfahrene Streckenpiloten die den Berg gut kennen!

Frühes Aufdrehen Mitte Juli

1 Kommentar zu „Aufdrehen am Hochblauen“

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